Adam Lidgate: Der Mensch. Der Lehrer. Der Bäcker.

Man trifft nicht jeden Tag auf eine so vielseitige Lehrperson wie unseren Kunstlehrer, Adam Lidgate. Lesen Sie hier, wie facettenreich er wirklich ist.



22. Mai 2019

Aufgewachsen an der Südküste Englands, entwickelte Adam Lidgate früh ein Talent für Kunst, welches höchstwahrscheinlich vom Einfluss seiner grossartigen Lehrer und der Kunstabteilung an der Internatsschule, die er besuchte, herrührt. Daher scheint es nachvollziehbar, dass er das Kunststudium weiterverfolgte, zuerst während einem zweijährigen Grundkurs in Bournemouth und danach am „Chelsea College of Art and Designˮ in London (heute bekannt als UAL, the University of Arts London), wo er einen Bachelor in Fine Art erlangte. 

Nach seinem Studienabschluss war ihm klar, dass er als Künstler arbeiten wollte und er finanzierte seinen Lebensunterhalt, indem er nebenbei als Koch arbeitete. Während dieser Zeit hatte er vier Jahre lang einen Job in den französischen Alpen, wo er seiner Liebe zum Skifahren und Mountainbiken nachgehen konnte und ihm bewusst wurde, dass er in der Nähe von Bergen leben wollte. Wieder zurück in England, arbeitete er als Outdoor-Sportlehrer und siedelte schlussendlich in die Schweiz über, wo er an einer Schule in Zug arbeitete. Hier wurde er auf ein Stellenangebot am Institut Montana Zugerberg aufmerksam und wurde kurz darauf als Hausvater in unserem Jungeninternat im Haus Juventus eingestellt. Zusätzlich leitete er mit weiteren Hauseltern und Sportlehrern die Aktivitäten auf dem Campus. 

Während dieser Zeit lernte er den langjährigen Lehrer und heutigen Alumnus, Mark Johnson, kennen; die beiden wurden gute Freunde. Herr Johnson wusste von Adams Leidenschaft für die Kunst und ermutigte ihn dazu, die Schülerinnen und Schüler in diesem Fach zu unterrichten. Somit fing Adam an, mit den IB Klassen zu malen und innert ein paar Jahren übernahm er den gesamten Fachbereich Kunst. Mittlerweile arbeitet Adam bereits seit 10 Jahren als Kunstlehrer am Institut Montana Zugerberg und das dankbarste Gefühl ist für Adam bis heute, wenn er sieht, dass seine Schülerinnen und Schüler erfüllt und zufrieden die Klassenstufen durchlaufen; vor allem die Klassen 10-12, wenn sie die Erwartungen der IGCSE Art and Design und IB Visual Art Kurse übertreffen. In der täglichen Arbeit bereitet es Adam Freude, seinen Schülerinnen und Schülern verschiedenen Techniken zu lehren und zu sehen, wie sie ihr Potential als kreative Individuen voll ausschöpfen. Adam ist überzeugt: „Jeder kann ein Künstler sein, so lange Du aufgeschlossen bist, Herausforderungen annimmst und nicht demoralisiert bist, wenn die Dinge anders herauskommen als gedacht oder gewünscht. Die Endergebnisse könnten zu einer neuen Art des Schaffens führen und Du solltest glücklich sein, mit dem was Du erarbeitet hast. Der Ausdruck „glücklicher Zufall“ ist zutreffend, denn durch Fehler lernt man. Schwierigkeiten und allgemein Herausforderungen anzugehen und zu überwinden. Diese Einstellung ist ein wesentlicher Bestandteil im IB Diplom Programm und die Kunst lehrt Dich das. Mehr als alles andere, solltest Du an dem was du tust Freude haben, und nicht zu hohe Erwartungen in Dich setzen.“ 

Genau wie seine Laufbahn als Lehrer aus unerwarteten Ereignissen entstand, entdeckte Adam seine Leidenschaft für den Sauerteig. „Meine Freunde haben mir zu meinen 40. Geburtstag einen Holzofen geschenkt. Wir entdeckten schnell, dass der Erfolg einer guten Pizza von einem sehr guten Boden abhängig ist. Der beste Teig dafür ist ein lebendiger Sauerteig. Diese Erkenntnis führte dazu, dass ich anfing Sauerteigbrot herzustellen. Um die Starterkultur oder „Mutter“ lebendig zu halten, muss man deren ganze Lebenszeit lang Wasser und Mehl beifügen und es ist wirklich schwierig, die Technik zur Herstellung eines Sauerteigbrotes zu beherrschen, ähnlich wie dies bei der Kunst sein kann. Und ganz wie bei der Kunst, macht Übung den Meister. Innerhalb von drei Jahren backte ich erfolgreich jeden Tag Brote. Unsere Anfangszeit war von Misserfolgen geprägt und mit „unsereˮ schliesse ich auch meinen Freund Scott, einen Australier, mit ein, der ebenfalls einen Holzofen besitzt. Ich würde nicht behaupten, dass unsere Brotbackkunst aus einem glücklichen Zufall entstand, denn ich las so viel über das Brotbacken und schaute mir unzählige Videos dazu an, mehr als über irgendein anderes Thema, mit dem ich mich jemals befasste. Ich bin überzeugt, dass Scott und ich durch unsere Zusammenarbeit voneinander lernten und somit unsere Fähigkeiten durch diesen Austausch weiterentwickeln konnten. Wenn man mit anderen gut zusammenarbeiten kann, lernt man tendenziell schneller. Mit der Kunst verhält es sich gleich, was ich meinen Schülern zu vermitteln versuche: „Zusammenarbeit führt zu Ergebnissen.“ 

Wenn Du mehr über die Brotbackfähigkeiten von Scott und Adam erfahren möchtest, dann schau Dir @the_sour_bros bei Instagram an und lerne mehr über das Sauerteig backen von inspirierenden Meisterbäckern, denen Scott und Adam stundenlang zugeschaut und über sie gelesen haben auf #tartinebakery #opencrumbmastery #trevorjaywilson. 

Adam, selbst lebenslanger Mountainbiker, leitet auch unseren Montana Mountain Bike Club. Dieser findet jeden Mittwoch sowie bei jeder Witterung statt und es werden die vielen grossartigen Trails ab unserem Campus befahren. Den Schülern ein gesundes, lebenslanges Hobby, mit perfekter Sport-Lifestyle Balance zu vermitteln, ist eine Herzensangelegenheit von Adam. Er ist ausserdem Vizepräsident des Zuger Mountain Bike Clubs ‘IG Mountain Bike Zug’, welcher über die letzten sieben Jahre für die Entwicklung und den Bau des Zugerberg Trail verantwortlich war sowie den Pump Track, welcher nächstes Jahr in Cham eröffnet werden soll. „Es ist für mich ein Privileg in der Schweiz Mountain Bike fahren zu können und im Kanton Zug haben wir wirklich einige tolle Trails, die das ganze Jahr über befahrbar sind”, erzählt Adam. „Beim Montana Bike Club zu fahren macht extrem Spass und ich schätze den Einsatz der Schüler sehr. Es ist eine tolle Gruppe und nach dem Absolvieren eines technisch schwierigen Trails, haben wir einfach auch unglaublich viel Spass zusammen.” 

Abschliessend fügt Adam noch folgendes an: „Was die Malerei bei mir auch auslöst und mich sehr glücklich macht, ist ein Gefühl des Erfolges. Ein ähnliches Gefühl packt mich beim Backen, wenn ich spüre, dass mir dies gelungen ist. Die Menschen haben allgemein ein erfüllteres Leben, wenn sie wissen, dass sie ihr Bestes geben bei dem was sie tun. Bei der Kunst entsteht ein visuelles, beim Brot ein visuelles und essbares Ergebnis. Wenn das eine oder andere gut herauskommt, dann darf man darauf stolz sein. Dies ist eigentlich bei allen Dingen so: dem Sport, der Arbeit, überall wo man vollen Einsatz leistet. Alles was ich Euch wirklich mitgeben kann ist, für Neues offen zu sein, insbesondere für Möglichkeiten, die sich durch das Zusammenkommen von Menschen unterschiedlichster Herkunft ergeben. Dies ist etwas, was ich hier am Institut Montana Zugerberg sehr schätze. Jeden Tag tausche ich mich mit Menschen aus der ganzen Welt aus, die mein Leben so sehr bereichern.“

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