Cybersecurity Wochenende bei Google
Murat Abdullin, ein Schüler unserer zweisprachigen Sekundarstufe (SEK I), wurde von der Techspark Academy eingeladen, an einem Cybersecurity Wochenende vom 9. - 10. März im schweizer Hauptquartier von Google teilzunehmen.
02. April 2019
Für dieses Wochenende vom 9.-10. März, schlossen sich die Techspark Academy und Google Schweiz zusammen, um Jugendlichen während zwei Tagen die Möglichkeit zu bieten, in die Welt des Hackings und der Informationssicherheit einzutauchen. Der Workshop brachte den Schülern die wichtigsten Grundlagen der Cybersecurity anhand von Spielen, Rätseln und Kodierung näher. Murat Abdullin, ein russischer Schüler an unserer zweisprachigen Sekundarstufe (SEK I), der seit letzten September bei uns ist, wurde von seinen Hauseltern ermutigt sich zu bewerben und daraufhin für die Teilnahme ausgewählt.
"Schon als kleines Kind interessierte mich das Zusammenbauen – insbesondere mit LEGO," erinnert sich Murat. "Ich glaube, meine Eltern sahen darin Potential und schrieben mich, damals
noch in Russland, in einen Robotik Kurs ein. Dort beschäftigte ich mich mit Ev3, auch bekannt als LEGO MINDSTORMS, ein programmierbares Robotik Konstruktionsset, dass dir erlaubt,
deine eigenen LEGO Roboter zu bauen, zu programmieren und zu steuern. Du kannst die Roboter nach deinen Vorstellungen programmieren, so dass sie ziemlich alles machen was du
wünschst. Ich nahm an Wettkämpfen teil und schaffte es immer unter die ersten drei; so erhöhte ich stets mein Niveau. In den darauffolgenden Jahren konnten wir mit neuer Software und
Programmierung arbeiten und so lernte ich Arduino kennen. Arduino besteht aus einer programmierbaren Platine sowie einer Software, mit der man Computercode schreiben und auf die physische Platine hochladen kann. Ich konnte alles mit meinen eigenen Händen zusammensetzen und verkabeln und mich dabei so fühlen, als wäre ich in einer echten Hardwarewerkstatt. Ich liebte es. Danach habe ich mich auch mit Linux beschäftigt usw., Sie verstehen was ich meine – Programmieren und Konstruieren sind seit Kindheitsbeinen meine Leidenschaften und seit den Anfängen findet eine stetige Weiterentwicklung statt."
Eine der Hauptaufgaben, die Murat an diesem Wochenende besonders gefiel, war sich beim "Capture the Flag" von Google zu messen. In diesem Cybersicherheitsspiel ging es darum, Cyberattacken zu erkennen, zu untersuchen und Hacker abzuwehren. Murat arbeitete in einem Team mit vier weiteren Schülern zusammen, davon einer aus Schottland, zwei aus Indien und einer aus Deutschland. Sie fanden ein Chaos von veralteten Technologien, Security (Op-Sec) und Internet der Dinge (Iot) vor, welche seit Jahrzehnten nicht aktualisiert worden waren und die sie schnellstmöglich auf den neusten Stand bringen mussten.
"Ich habe versucht so viel wie möglich zu lernen und meine Erfahrung einzusetzen, um unsere Aufgaben zu lösen," erzählt Murat. "Allgemein macht mir das Hacken Spass, weil sich alles so schnell entwickelt. Ich meine, wenn man nur Handys von heute mit denen von vor 20
Jahren vergleicht, sieht man den grossen Fortschritt. Das ist das Grossartige am Programmieren und Hacken – du kannst alles Mögliche damit umsetzen, deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt."
Ein Ziel vonTechspark Academy ist es, die digitalen Kompetenzen von schweizer Schulkindern, mit der Unterstützung von erfahrenen Instruktoren der ETH Zürich und der EPFL Lausanne, zu verbessern. Sie sind der Überzeugung, dass eine frühe Auseinandersetzung mit den neusten Technologien, Kinder am besten auf ihre Zukunft vorbereitet - eine Überzeugung die auch
Murat teilt.
"Mich interessieren Mathematik, Physik, Chemie und Informatik sehr und ich bin überzeugt, dass alle zukünftigen Jobs mit diesen Bereichen zusammenhängen werden. Ich möchte an der ETH studieren und Wissenschaftler werden. Moderne Technologien eröffnen uns so viele Möglichkeiten und daran will ich teilhaben. Nehmen wir zum Beispiel an, eine Person verliert ihren Arm, weil er amputiert werden muss. Diese Person kann heutzutage mit Hilfe einer Armprothese oder einem künstlichen Roboterarm, weiterhin ihre bisherigen Tätigkeiten ausführen. Das ist toll, weil es die Gleichstellung und faire Behandlung aller Menschen
vereinfacht und so die allgemeine Lebensqualität verbessert."
Allen anderen angehenden Programmierer und Hacker gibt Murat folgenden Rat mit auf den Weg: "Du musst es langsam angehen. Du wirst nicht alles im Schnelldurchlauf lernen können, weil du zuerst das ganze Basiswissen wirklich verinnerlicht haben musst um darauf aufzubauen. Du musst einfach fleissig sein und ein echtes Bestreben haben dich zu verbessern, aber gleichzeitig auch geduldig bleiben. Dann wirst du sehen, wie viel Spass das
Ganze macht. Letzten Endes ist deine eigene Vorstellungskraft die einzige Grenze – wenn du es dir vorstellen kannst, kannst du es auch erschaffen."