Geza Scholtz über internationale Freundschaften

Bei unserem nächsten Alumni-Bericht handelt es sich um eine 3-teilige Serie. In diesem ersten Teil spricht Geza über seine Erfahrungen bei uns am Institut Montana Zugerberg.


13. Juni 2019

Geza Scholtz ist ein typischer Institut Montana Schüler. Seine Mutter stammt aus Hong Kong, sein Vater kommt aus Ungarn, er selber ist jedoch in der Schweiz geboren und aufgewachsen und fühlt sich dadurch als Schweizer. Er besuchte unsere Schule während acht Jahren, was sich für ihn damals wie eine Ewigkeit anfühlte. Wir möchten gerne glauben, dass es eine schöne Ewigkeit war. 2001 schloss er sein Studium bei uns ab und setzte dieses an der Universität Zürich fort, wo er Zahnmedizin studierte. Er praktiziert auch heute noch als Zahnarzt und teilt hier seine Erfahrungen während seiner Zeit bei uns: 
 
Wie sind Sie zu der Ausbildung am Institut Montana Zugerberg gekommen?   
 
Mein Vater besuchte schon eine Internatsschule und machte dabei gute Erfahrungen. So war es nur natürlich, dass auch ich und mein Bruder Andre diesen Ausbildungsweg einschlugen.  
 
Wieso wählten Sie das entsprechende Ausbildungsprogramm? Welchen Nutzen brachte es Ihnen?  
 
Da ich vorgängig eine Schweizer Primarschule besucht hatte, war das Schweizer Gymnasium die naheliegende Wahl und nach der Matura konnte ich so das Medizinstudium an der Universität Zürich in Angriff nehmen. 
 
Waren Sie Tagesschüler oder Internatsschüler?  
 
Ich war Internatsschüler und damals war niemand gerne im Internat, was jedoch ganz normal ist. Wenn ich mich aber an diese Zeit zurückerinnere, war es tatsächlich eine wunderbare Erfahrung. Die Freunde, die ich während meiner Internatszeit gewonnen habe, treffe ich heute noch regelmässig und dazu gehören auch meine jetzigen besten Freunde. Es ist nämlich so, dass im Vergleich zu den üblichen Bekanntschaften im Leben, im Internat eine tiefere Verbundenheit zwischen den Menschen entsteht. Wenn du 12 oder 13 Jahre alt bist und während fünf oder sechs Jahren mit anderen zusammenlebst, entsteht eine enge Verbindung, da man ähnliches erlebt. Man wird gemeinsam bestraft, isst die gleichen Speisen, usw. Ich finde, es ist fast wie weitere Brüder zu haben und das ist ein wunderbares Gefühl. Die Verbundenheit, die während der Zeit an der Schule entsteht, ist so stark, dass es nichts ausmacht, wenn man sich fünf oder zehn Jahre lang nicht sieht. Man versteht sich immer noch und es ist bei jedem Wiedersehen, als ob keine Zeit dazwischen verstrichen wäre. 
 
Waren Sie in einen Club involviert oder nahmen Sie an Aktivitäten teil?  
 
Ich spielte Basketball während meiner ganzen Zeit am Institut Montana Zugerberg, Sport war wohl allgemein mein Lieblingsfach. Wir hatten damals auch eine Jazz Bar, die ich führte, sowie eine Disco jeden zweiten Freitag und ein Kino. Es war wirklich cool, denn ich konnte diese Anlässe organisieren, was mir ein gewisses Machtgefühl gab.  
 
Welche Bedeutung messen Sie einem Studium im internationalen Umfeld bei?   
 
Man knüpft Kontakte mit Menschen aus der ganzen Welt und ich pflege viele dieser Kontakte weiterhin. Das ist wirklich grossartig, denn wohin ich auch fliege, es gibt überall einen Montana Schüler, der mich willkommen heisst. Wie ich bereits erwähnt habe, es macht keinen Unterschied, ob man die Person 10 Jahre lang nicht gesehen hat, man kann einfach anrufen und sich zum Beispiel folgendermassen anmelden, „Hey! Ich bin dann in deiner Umgebung.” Die Person wird sich freuen und von der Abholung bis zum Reiseprogramm fast alles für dich organisieren, so dass du einfach eine tolle Reise erleben kannst, während ihr eure Freundschaft erneut aufleben lässt.  
 
Was würden Sie jemandem raten, der ein Studium am Institut Montana Zugerberg in Erwägung zieht? 
 
Geh unbedingt dahin! Vielleicht wirst du einige Dinge zuhause verpassen, aber als Schüler am Institut Montana wirst du dafür einzigartige Erfahrungen sammeln. Durch den ganzen Prozess des gemeinsamen Lernens und des Zusammenlebens entsteht etwas Grossartiges, etwas dass man nicht missen möchte.  
 
Wie unterschied sich die Universität vom Institut Montana Zugerberg? 
 
Die ersten zwei Jahre besuchte ich die medizinische Fakultät und das war ziemlich hart. Ich wusste im Voraus, dass man während des Medizinstudiums viel Lernen muss, jedoch ging dies so weit, dass ich für ein oder zwei Monate frühmorgens in die Bibliothek ging, dort bis 10 oder 11 Uhr abends lernte und danach direkt wieder nach Hause ging um zu schlafen. Am Institut Montana fand ich neben dem Lernen auch Zeit für verschiedene Aktivitäten, das Medizinstudium war dagegen schon ein anderes Niveau.  
 
Welche Tipps oder Ratschläge würden Sie unseren jetzigen Schülern geben?  
 
Was mir sehr gefällt am Institut Montana Zugerberg, ist dass es inmitten schöner Natur liegt und man in dieser Umgebung viel entdecken und unternehmen kann. Heutzutage sehe ich so viele Menschen an ihren Computern und Handys, wir verbringen alle immer mehr Zeit vor verschiedenen Bildschirmen. Das Schöne an dieser Schule ist, dass man vor der Haustür die Natur beim Schlitteln, Laufen, Wandern, Biken und vielen weiteren Aktivitäten hautnah erleben kann. Man macht einfach mal eine Bildschirmpause und geht draussen auf Entdeckungsreise. Während meiner Schulzeit hatten wir noch keine Handys und mir fällt auf, dass wir nicht einmal mehr aus dem Fenster schauen. Wenn man zum Beispiel im Bus sitzt und aus dem Fenster schaut, hat man Zeit zum Träumen, Verarbeiten und Nachdenken, da es keine Ablenkung gibt. Ich stelle auch bei mir selber fest, dass ich ständig mit meinem Handy beschäftigt bin und dabei aufhöre zu träumen und nachzudenken, sondern nur Informationen ablese. Das hält mich davon ab, über das Leben, Projekte und Ideen nachzudenken, weil ich mich zu sehr aufs Handy fokussiere. Vielleicht ist mittlerweile kurz vor dem Einschlafen die einzige Zeit, wo wir unseren Gedanken nachhängen, anstatt den konstanten Informationsfluss zu verarbeiten.

Nimm dir also unbedingt Zeit für Bildschirmpausen und entdecke deine Umgebung, vor allem in der Natur. Erkläre das Träumen und das Entdecken zu deinen obersten Prioritäten. 
 

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