Gaudenz Biveroni: Erzählt von seinem Zuhause zum lernen und aufwachsen

Gaudenz Biveroni, schweizer Ehemaliger, hat seinen Schulabschluss auf Institut Montana Zugerberg im Jahr 2001 gemacht. Sein darauffolgendes Studium in International Affairs and Governance an der Universität St. Gallen (HSG) dauerte bis 2007. Heute vermittelt er hochqualifiziertes Personal an Unternehmen, die an wichtigen Projekten mit offenen "Impact Jobs" arbeiten, mit seiner Personalrekrutierungsfirma Biveroni & Associates und deren Onlineplattform "Impact Careers." Lesen Sie weiter um mehr über ihn zu erfahren.


04. März 2019

Was brachte Sie auf Institut Montana Zugerberg?

Ich hatte verschiedentliche Schwierigkeiten an der öffentlichen Schule, die schlussendlich dazu führten, dass ich dort abbrechen musste. Meine Eltern waren jedoch entschlossen, mir einen Weg zu eröffnen der zu mir passte und liessen daher ein zusätzliches Assessment bezüglich meiner intellektuellen Fähigkeiten anfertigen. Die daraus resultierende Empfehlung war, mich an eine Privatschule mit zusätzlichen Supportstrukturen zu schicken. Also evaluierte ich verschiedene Schulen und als ich Institut Montana Zugerberg besichtigte wurde sofort klar, dass dies der richtige Ort für mich sein würde. Diese Entscheidung wurde massgeblich davon beeinflusst, dass Institut Montana Zugerberg eine deutlich internationalere Ausrichtung hat als andere Schulen in der Umgebung.

Welches Studium wählten Sie und warum?

Betriebswirtschaft schien mir das hilfreichste Fach für meine zukünftigen Karriere, also wählte ich das.

Was war Ihr Lieblingsfach und warum?

Biologie bei Werner Edelmann. Sein Fach war ihm sehr wichtig, er stellte einen Zusammenhang zwischen dem was er unterrichtete und echten gegenwärtigen Problemen her, was meine eigene Weltsicht definitiv geprägt hat. Ausserdem war er sehr unterhaltsam.

Wie war das Internatsleben?

Das Internatsleben übt wahrscheinlich den stärksten Einfluss von allem auf die Schüler des Institut Montana Zugerberg aus. Man lernt vieles übereinander wenn man 24 Stunden am Tag zusammenlebt. Man wird unabhängiger wenn man die eigene Tagesroutine zusammenstellen, Zeit zum Essen finden und ein Auge auf die Gesundheit behalten muss. Zudem hatte ich in den drei Jahren wo ich dort war jedes Jahr einen neuen Zimmergenossen: Einer aus Indien, ein anderer aus China und der letzte aus Russland. Ich musste lernen mich verschiedenen Lebensstilen und Persönlichkeiten anzupassen, da alle drei sehr unterschiedlich voneinander waren. Darüber hinaus fühlten sich Distanzen riesig an verglichen mit heute. Handys waren noch nicht verbreitet als ich eintrat und ich konnte meine Eltern nur mit einem Münztelefon in der Schule erreichen. Kurz gesagt leistete das Internatsleben einen entscheidenden Beitrag zu meinen sozialen Fähigkeiten, die mir bis heute helfen und welche meiner Meinung nach nur selten im heutigen Bildungssystem gefördert werden.

Was ist Ihre Lieblingserinnerung und warum?

Ach, es gibt so viele Erinnerungen, es ist unmöglich nur eine zu wählen. Man erlebt viel unvergessliches. Irgendwie mochte ich die sozialen Rituale die einem Struktur gaben, wo alle dreimal am Tag zusammen assen, mit Kaffee- und Teepausen dazwischen. Das waren schöne Zusammenkünfte und immer eine Lerngelegenheit und Quelle für lustige Anekdoten. Etwas Ruhigeres waren die atemberaubenden Sonnenuntergänge; ich stand oft auf dem Balkon und bewunderte die Schönheit der Sonnnestrahlen wie sie den orangen Himmel durchleuchteten.

Warum ist es wichtig in einem internationalen Umfeld zu lernen?

Kulturelles Bewusstsein. Es ist extrem wichtig in unserer globalisierten Welt – zum Beispiel um sogenannten "Filterblasen" gegenzusteuern, die sich aus den sozialen Medien rasant entwickelt haben. Die beängstigende Verbreitung populistischer Ideologien hängt auf jeden Fall mit einem Mangel an kulturellem Bewusstsein zusammen.

Was würden Sie zu einem potentiellen zukünftigen Schüler des Institut Montana Zugerberg sagen?

Ich denke es ist ein vorzüglicher Ort für talentierte Schüler die in einem sozialen Umfelt mit gewisser Struktur (z.B. Tagesroutine) gedeihen. Mitschüler nehmen starken Einfluss auf die persönliche Entwicklung in diesem Alter und ein geleitetes Umfeld ist sehr hilfreich um die richtigen Prioritäten zu setzen (und für gewisse Kinder um sie unter Kontrolle zu halten).

Andererseits könnten es introvertierte Schüler schwerer haben, denn Gelegenheiten sich an einen Ort der Privatsphäre und Ruhe zurückzuziehen sind begrenzt. Allerdings könnte sie das besser auf das erwachsene Leben vorbereiten.

Inwiefern bereitete Institut Montana Zugerberg Sie für Ihr Studium und Ihre Karriere vor?

Dank der sozialen Fähigkeiten die dort erbarbeitet werden, glaube ich, dass Schulabgänger des Institut Montana Zugerberg besser für den Aufbau persönlicher Beziehungen vorbereitet sind, was meiner Meinung nach in jeder Karriere essenziell ist.

Was für Tips würden Sie jemandem geben, der seine eigene Firma aufbauen will?

Mein wichtigster Ratschlag wäre etwas zu finden was a) deinen Stärken entspricht, b) dich wirklich interessiert, c) wofür du bezahlt werden kannst und d) am allerwichtigsten: Was der Umwelt und Gesellschaft dient und deiner Tätigkeit dadurch gewisse Bedeutung zuweist. Bezüglich Timing gibt es einige wichtige Dinge: Viele erfolgreiche Unternehmer begannen früh und konnten dadurch früh scheitern. So konnten sie später erfolgreich sein und die grössten Entrepreneure begannen ihre Unternehmen meist Mitte dreissig. Allerdings ist es insbesondere in risikoscheuen Gesellschaften wie der Schweiz wichtig, Zweitoptionen zu haben und sicherzustellen, dass Fehlschläge die eigene Karriere nicht zu hart treffen. Zu guter Letzt, obschon es aufregend ist sich Hals über Kopf in erwas Neues hineinzustürzen, ist es unerlässlich, dass man darüber nachdenkt wo die Reise hinführt – sowohl bei Erfolg als auch bei Versagen. Denn Geld lässt sich immer irgendwie verdienen, aber Zeit bekommt man nie zurück.

Was ist die wichtigste Sache die Sie von Institut Montana Zugerberg mitgenommen haben?

Mut. Ich wurde recht oft aus meiner Wohlfühlzone gezogen – auf eine förderliche Art und Weise – und das hat mir gezeigt, dass ich anpassungsfähig bin und Herausforderungen meistern kann.

Beschreiben Sie Institut Montana Zugerberg in fünf Worten.

Zuhause zum lernen und aufwachsen.

Was für Tips oder Ratschläge würden Sie gegenwärtigen Schülern geben?

Du kannst ein kreatives oder ein geniesserisches Leben leben – entscheide dich früh für eines der beiden und plane entsprechend. Für ersteres, sammle so viele Ehrfahrungen wie möglich durch bedeutsames Engagement, Praktika und Reisen. Eines Tages wirst du dich für eine Richtung entscheiden müssen und je mehr Erfahrung du bis dahin hast desto besser wird deine Entscheidung sein. Du wirst etwa 80'000 Arbeitstunden in deiner Karriere leisten. Die Universität mag wie eine Zeitverschwendung wirken, aber betrachte sie als Mittel zu einem grösseren Zweck. Karriereerfolg beginnt selten mit den richtigen Lösungen zu Problemen. Er beginnt mit den richtigen Problemen die zu lösen sind. Sei gütig, bescheiden, neugierig und halte stets deinen Geist offen.

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